Schon als Kind war ich eine Weltenwanderin. Daheim an Orten und in Qualitäten, die nicht unbedingt mit dem physischen Auge sichtbar sind. Ich war ein sehr empfindsames und sensibles Kind, auch wenn das im Aussen nicht immer so wahrgenommen wurde. Einer der prägendsten Sätze in meiner Kindheit war: „Christina ist so eine Träumerin.“ Ob von LehrerInnen oder meinem familiären Umfeld- wiederholt habe ich diese Zuschreibung erhalten. Es war klar spürbar, dass es nichts Gutes bedeutete, eine Träumerin zu sein.

Ich begann zu glauben, dass meine Innenwelt falsch war und versuchte, mich möglichst gut an die „normale“ Welt anzupassen. Immer mehr habe ich den Kontakt zu mir selbst verloren. Nach der Matura habe ich ein vernünftiges Studium als Industriedesignerin begonnen und trotz immer wiederkehrenden panischen Zuständen auch abgeschlossen. Da stand ich nun mit einer Ausbildung, die so gar nicht meinem eigenen innersten Herzensweg entsprach. Doch wie dieser aussehen könnte, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Aus Angst, in einem Team nicht bestehen zu können oder als unfähig aufzufliegen, habe ich mich unmittelbar nach meinem Studium selbstständig gemacht. Es erschien mir als der sicherere Weg. Nach mehreren Jahren im technischen Design wurde der Ruf nach mehr Kreativität und Lebendigkeit wach. Ich habe mein erstes Kinderbuch „Limo sucht die Liebe“ veröffentlicht und beschlossen, künftig als Illustratorin tätig zu sein. Doch eines hat mich auch weiter stetig begleitet: die Angst, zu versagen.

Lange habe ich gedacht, ich bin nur wertvoll, wenn ich ein gesellschaftlich anerkannter Mensch bin und im konventionellen Sinne erfolgreich bin. Doch was bedeutet das überhaupt? Gesellschaftlich anerkannt? Erfolgreich? Wo wollen wir in Wirklichkeit hin? Was ist das Ziel, an dem wir ankommen wollen?

Erneut wurde ein Ruf in mir lauter. Ich hatte nun jahrelang mit Bildern im Aussen gearbeitet. Nun war es an der Zeit, mehr mit Bildern im Innen zu arbeiten. Ich durfte meine Träumerinnenqualität wieder beleben. Im Rahmen meiner Ausbildungen, Kursen und Sitzungen wurde mir immer klarer, welch genialen Schatz wir alle in uns tragen. In uns ist alles vorhanden. Wir dürfen nur lernen, wieder hinzusehen und hinzuspüren. Endlich konnte ich mit meinem bisherigen Weg Frieden schließen.

Ich habe erkannt, dass ich die ganze Zeit nur bei mir selbst ankommen wollte. In diesem warmen Gefühl, genau richtig zu sein, so wie ich bin. Sooo lange habe ich danach im Aussen gesucht und gedacht, dass ich nur dort fündig werden kann.

Heute weiß ich, dass dieser tiefe Ort der Anbindung und bedingungslosen Liebe IN MIR liegt. Wir müssen unseren Herzensweg nicht mühevoll finden und uns dafür abrackern. Die Liebe ist unser aller Urzustand. Wir sind da, um uns zu erinnern, welch geniale Wesen wir in Wahrheit sind. Dies bedeutet nicht, dass wir halb erleuchtet sind und uns nie wieder Hindernisse, Blockaden und Schmerzfelder begegnen. Doch die Art und Weise, wie wir ihnen begegnen, stärkt nur noch mehr unsere tiefe Herzensanbindung. Und in dieser Qualität spüren wir, wir sind immer am richtigen Weg. Genau Jetzt.